Ansgar Rother ist ein Mann der Worte. Wenn er aus seinem ereignisreichen Leben erzählt, hört man gebannt zu und ist gefesselt von seinen zahlreichen Anekdoten.

Leben und Wirken des gebürtigen Bonners sind unmittelbar verwoben mit seiner Heimatstadt. Rother erblickte das Licht der Welt als viertgeborenes von fünf Kindern im Bonner Johanniter-Krankenhaus am 27. Mai des Jahres 1965. Als jüngster Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Karlhans Rother und seiner Frau Elisabeth Rother, geborene Klais (aus der weltberühmten Orgelbauerfamilie), war seine Kindheit insbesondere von drei Leidenschaften geprägt: dem musizieren (Klavier, Fagott und Harfe), der Liebe zum Handwerk und der Begeisterung für historischen Autos.

Im Alter von sieben Jahren entdeckte er bei einem Urlaub mit seinen Eltern in der Schweiz einen alten Jaguar mit Speichenrädern. Dieser schnittige Wagen faszinierte ihn so, dass er mit seiner kleinen Agfa-Box-Kamera mit Rollfilm alle acht Bilder für das englische Geschoss verknipste. Besonders angetan hatten es ihm bis heute die Fahrzeuge der britischen Marken Rolls-Royce und Bentley. Nicht verwunderlich also, dass er sich mit seinem ersten als Rechtsanwalt verdienten Geld rund zwanzig Jahre später einen ersten gebrauchten Rolls-Royce „Silver Wraith II“ von 1980 zulegte.

Im Fluge vergingen die Stunden beim Drechseln, Schweißen und Drehen in der eigenen Werkstatt im Keller des elterlichen Hauses in Muffendorf. Inspiriert durch die vielfältigen Gewerke bei der Firma Klais Orgelbau, begann Rother schon früh, auf der eigenen Drechselbank Gefäße und Schalen aus Holz zu fertigen. Später kamen Schweißgeräte und eine Getriebedrehbank für Metall sowie Holz- und Metallfräsen hinzu.

Der dritten Leidenschaft, der Musik, widmete er sich mit besonderer Hingabe und lernte früh, Klavier und einige Jahre später auch Fagott sowie die Harfe zu spielen. Als Schüler war er mit seinem Fagott langjähriges Mitglied im Schulorchester des Aloisiuskollegs sowie in der Oberstufe im Rahmen des Leistungskurses zusätzlich Mitglied des Jugendsinfonie-Orchesters. Nach dem Abitur schloss sich dem Bonner Studentenorchester „Camerata Musicale“ an.

Seine weitverzweigten Interessen und Talente leiteten ihn Zeit seines Lebens zu neuen Abenteuern. So kam es, dass er nach seinem Abitur am Aloisiuskolleg zunächst ein Studium der Architektur an der RWTH Aachen aufnahm. Nach einem Jahr schlug der juristische Familienbazillus zu und er wechselte Fakultät und Studienort hin zu den Rechts- und Staatswissenschaften sowie zur Vorlkswirtschaftslehre an der Uni Bonn.

Nach sechs Semestern an der Uni Bonn wechselte er an die Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg und legte dort nach dem Durchlaufen des Repetitoriums mit der Ersten juristischen Staatsprüfung in Freiburg sein Referendarexamen ab. Sein Referendariat verbrachte er nach seiner Rückkehr ins stets geliebte Rheinland am Landgericht Bonn und absolvierte 1994 das juristische Assessorexamen.

Unschlüssig, welchen Weg er nun einschlagen sollte, wies dem frisch gebackenen Assessor jur. zunächst ein Geschenk seines Vaters den Weg: Zum Assessorexamen schenkte ihm dieser eine ausgedehnte mehrmonatige Reise – allerdings mit der als Auflage zu verstehenden Empfehlung, dabei gleichzeitig eine weitere Fremdsprache zu erlernen. Rother entschied sich für Spanisch und wählte als Reiseziel Mexiko.

Es sollte eine der glücklichsten Phasen im Leben von Ansgar Rother werden. Nach einem Spanisch-Kurs in Cuernavaca am dortigen Centro Bilingue erkundete er unter Einsatz der neu hinzugelernten Sprache im Rahmen einer großen Rundreise anschließend Land und Leute. Voll lebendiger Eindrücke kehrte er zu Ostern 1995 nach Deutschland zurück und war zunächst entschlossen, nach Mexiko zurückzukehren. Da sich das Land zu dieser Zeit in einer schweren Wirtschafts- und Währungskrise befand, wurde das Vorhaben wurde auf einen günstigeren Zeitpunkt aufgeschoben.

Kurze Zeit nach seiner Rückkehr nach Bonn begab sich Ansgar Rother mit seiner Sonnenbrille, die in den letzten Tagen in Mexiko ein paar Kratzer abbekommen hatte zu seinem befreundeten Brillenmacher Theo Schmitt am Moltkeplatz. Dieser reparierte nicht nur die Brille, sondern versuchte auch gleichzeitig Rother zum Bleiben zu überreden. Schmitt verwies auf schöne Büroräume, die direkt über seinem Geschäft freigeworden waren. Die Räume gefielen und ein Mietvertrag über fünf Jahre wurde abgeschlossen. Und so kam es, dass Rother im Mai 1995 seine eigene Kanzlei am Moltkeplatz 4 im „blauen Haus“ aufmachte. Mit drei Akten im Gepäck ging es los. Um sich im Bonner Raum bekannt zu machen, veranstaltete Rother im September 1995 einen großen Eröffnungsempfang der überaus reich besucht war und den Grundstein für eine bis heute immer weiter prosperierende Kanzlei legte.

Ein übriggebliebener harter Kern der erschienenen Gäste feierte dann im elterlichen Haus in Muffendorf bis in die frühen Morgenstunden weiter. Mit dabei, die Botschaftsrätin aus der türkischen Botschaft, Serap Boduroglu. Rother und Boduroglu verstanden sich prächtig und verabredeten sich ein ums andere Mal, um schließlich ein Paar fürs Leben zur werden. Aus der glücklichen Verbindung, die im Jahre 1998 mit einer Hochzeit besiegelt wurde, gingen die Kinder Esra Elisabeth Rother (*2001) und Elias Rother (*2005) hervor.

Mit der Kanzlei von Ansgar Rother ging es fortan steil bergauf. Um der Aktenlage Herr zu werden, sah sich Rother im Jahr 1996 nach Unterstützung um. Auf seine Suche meldete sich Claudia Herzog, die nach kurzer Zeit im Jahr 1997 als Sozia einstieg. Das Wachstum der Kanzlei hielt unvermindert an, weitere Mitarbeiter und Sozien gesellten sich hinzu. Da die Räume am Moltkeplatz im Jahr 1999 schon lange aus allen Nähten quollen, mietete Rother gegenüber auf der Bürgerstraße ein weiteres Büro an. Auch dies sollte nur eine Übergangslösung sein, denn die Rechtsanwälte fanden sich bald unter einem Dach wieder. Das Hotel Saalscheider am Königsplatz stand zum Verkauf. Eines der schönsten Häuser in Bad Godesberg, fragt man Ansgar Rother. So konnte er nicht widerstehen und kaufte den schönen Bau von 1898. Die Büroräume waren schnell im Erdgeschoss untergebracht, aber was sollte Rother mit den voll ausgestatteten Hotelzimmern in den oberen Stockwerken tun?

Eine Bekannte riet ihm, „ruf doch mal beim Goethe-Institut an, die brauchen immer Zimmer für Ihre Studenten“. So rief Rother die Direktorin vom Goethe-Institut an und fragte, ob sie Bedarf an Zimmern habe. Diese freute sich sehr und kam gleich vorbei. Das Ende vom Lied war eine bis ins Jahr 2013 anhaltende Vermietung der Obergeschosse an das Goethe-Institut. Im Anschluss folgte das Privatinternat Villa Argo, eine anerkannte Jugendhilfe-Einrichtung, die eng mit der Hebo-Privatschule kooperiert.

Ein weiteres Hobby von Rother soll nicht unerwähnt bleiben. Während seiner Referendariatszeit ließ er sich an der Landwirtschaftskammer Bonn zum Imker ausbilden. Zusammen mit Bernd Freckmann, dem Besitzer des Hotels zum Löwen, bewirtschaftet Rother auf einem freien Grundstück am Königsplatz gegenüber seiner Kanzlei einige Bienenvölker. Mehrere hundert Kilo Honig sind das jährliche Ergebnis der fleißigen Bienen, die sich im Godesberger Villenviertel an artenreicher Bienenweide und ungespritzten Gärten sowie den straßensäumenden Linden und Kastanien erfreuen. Kaufen kann man den köstlichen Honig direkt in der Kanzlei Rother am Kaiserplatz 23.

Nach seinem Lebensmotto gefragt, antwortete Rother: „Es ist nichts so schlecht, dass es nicht auch etwas Gutes an sich hätte.“ Zeit seines Lebens folgte Rother diesem Sinnspruch. So bewahrt er sich seine rheinische Lebensfreude und seine Weltgewandtheit, die ihn noch heute auszeichnet.

Rother Rechtsanwälte

Königsplatz 23, 53173 Bonn, Telefon: 0228 36 69 40, E-Mail: rother@kanzlei-rother.de, Internet: www.kanzlei-rother.de